Grandslam Berlin 2018
Letzte Helden, nur diesmal in Berlin!
Segeln kann man ja immer irgendwo, also warum ins (mittlerweile) 500km Berlin fahren um sich Anfang November nochmal richtig schön den Arsch abzufrieren. Geile Idee dachten Oli und ich uns und meldeten fix als die Ausschreibung online ging. Auch Philipp, geilster Berlin-Regatta-Orga-Mockel wo gibt, stand auch schon auf der Liste und 3 Wochen vor Startschuss tauschten wir uns über die gemeldeten Boote am Telefon. Um und bei 6 Boote waren schon drauf, gutes Feld dachten wir, so spät im Jahr. Das es alles viel „schlimmer“ werden würde konnte ja keiner ahnen.
Ein paar nötigende Anrufe an die üblichen Verdächtigen (und Newcomer) brachte irgendwie eine Meldebegeisterung ins Rollen, wie die Klasse es lange nicht gesehen hat. 20 Boote, mehr als auf der Deutschen, Wahnsinn! Selbst David, der sich erst mit Fremdmeldung in Hamburg und später plattem Reifen auf der Fahrt nach Berlin scheinbar vehement seiner Teilnahme zu entziehen versuchte schaffte es irgendwie anzureisen.
Ebenso erfreulich war das der WM Container gerade noch rechtzeitig(Freitag Nachmittag) entladen werden konnte und ganze 7 von 10 Booten Richtung Berlin zuckelten. Besitzer mancher Boote wurden temporär enteignet und durch Bedarfsbesatzung samt Anhängerkupplung (hier zählte am Ende jeder Harken gen Osten) ersetzt. Hauptsache die Boote segeln, ob sie dir gehören oder nicht. Ein buntes Feld an alten Hasen, Neueinsteigercrews und Alt-Neu-Mixteams lief Freitag in Berlin ein und versammelte sich bei warmen Kaminfeuer und kühlem Hopfen im Clubhaus des Deutsch Britischen Yacht Club. Der 14 Vorstand begeisterte mit einer in Eilversammlung beschlossenen Klassenpizza die hungrige Meute zu später Stunde und es konnte sich weiter den Heldengeschichten aus dem stürmischen San Francisco gewidmet werden. Erste Welle, Bäm, zweite Welle, Bäm. Dritte Welle, BämBämBäm.
Am nächsten Tag war weniger Bäm Bäm sonder eher Spieglein,Spieglein auf dem See. Konstante 0 Knoten ließen Zeit sich die neuen Boote in der Klasse mal anzuschauen und so verbrachten Oli und ich den Tag damit Moritz (Moin an dieser Stelle und Willkommen bei den 14s) B5 Importware aus England einmal durchzutrimmen. Rundum wurde im Bootspark gewerkelt,gefachsimpelt oder auch einfach ne Mütze Schlaf bei dem ein oder anderen nachgeholt, der den Abend zuvor wohl nicht genug davon gekriegt hat. Man musste ja ja fit sein für Andrew’s Berlin Bar Tour( thanks at that point for a great tour, Andrew). Wie so oft ist der Weg das Ziel und so ging es mit Waldspaziergang Richtung Bus los, gut 30 Leute , gute Laune und ordentlich FußpilS ließen Klassenfahrt aufkommen. Etappe 2 mit dem Doppeldeckerbus lies Erinnerung an die Deutsche am Wannsee vor einigen Jahren aufkommen, auch wenn weniger Stilecht ohne Oldtimer-Jägermeister-Bus. Andrew lieferte ab und führte uns nach einer längeren Bus und Bahnreise durch das aufregende Berliner Nachtleben. Training unter realen Wettkampfbedingungen also. Die Massen waren begeistert.
Britisch Breakfast war das Motto am nächstem morgen, gebraten und gebrutschelt von der Gastro vor Ort. Sehr geiler Dorsch, dieser Bacon sag ich nur. Und auch sonst lieferte der neue Pächter ab, nächstes Jahr gerne wieder!
Gut gestärkt konnte sich die Flotte von 14, Europe und OK Dinghy bei stürmischen 4-6 Knoten auf den Wannsee wagen. Gut 60 Boote insgesamt machten schon das Slippen sportlich, aber seit San Francisco wissen ja die meisten, wie man seinen 14 schief über eine harte Ponton-Kante abslippt.
4 Spannende Rennen unter anspruchsvollen Bedingungen verlangten anschließend allen Teilnehmern ein großes Maß an Konzentration ab und viele Führungswechsel ließen die Platzierung offen. Michel und Klaas zeigten Händchen unsichtbare Privatböen abzureiten, die Petersens waren in ihrem Element und zeigten was in ihnen und ihrem neuen Ctech Rigg für Potenzial bei Leichtwind steckt, aber auch alle neuen und fast neuen Teams schlugen sich tapfer und es konnten viele Zieldurchgänge erreicht werden. Happy times. Glückwunsch an David und seinen Bruder Peter an dieser Stelle für ihre überzeugende Leichtwindperformance und den verdienten Gesamtsieg, es sollte sich doch noch gelohnt haben zu kommen. Auch Philipp und Andrew konnten ihren Titel verteidigen und gewannen erneut die Berliner 14 Meisterschaft als beste Berliner Crew. Diese wird seit letztem Jahr zum Grand-Slam ausgerichte und immerhin 6 Crews hatten Chance diese zu gewinnen.
Oli und ich hatten nach einer anstrengenden Saison einen wunderbaren Abschluss in Berlin und waren mehr als zufrieden mit unserer Platzierung hinter David und 1 Punkt vor Michel und Klaas. Leichtwind war ja schon immer unser Ding, wir haben es immer gewusst.
Jetzt heißt es nach Vorne schauen, nächster Start ist schon am Samstag den 1. Dezember, 16 Uhr auf dem Flensburger Weihnachtsmarkt. Also alle hin da!!! Für alle mit mehr oder weniger guten Ausreden, freut euch auf eine super Saison 2019, der Müggelsee läd zur Deutschen(super Venue mit viel Platz und gutem Wind) und die Flensburger Förde wird vom German Open zum Europameisterschafts-Revier befördert. Beides Events die man nicht verpassen sollte, plant also Urlaub, Hausbau und Schwangerschaft entsprechend drum herum.
Ich höre jetzt auf zu erzählen und lausche wieder dem Professor, der mir vorn im Hörsaal lineare Algebra erklären will.
Bis dahin,
Eike
PRIME