Regattabericht Blaues Band der Warnow 2025
Mit den Worten „Liebe Segler-innen und liebe Segler-draußen“ eröffnete der Wettfahrtleiter feierlich die Regatta. Spätestens da war allen klar, dass dies ehr ein Dorffest als eine Leistungssport Veranstaltung werden wird. Eigentlich hätte man sich dies auch schon vorher denken können, da der Bierwagen bereits eine Stunde zuvor damit begonnen hatte köstliche Hopfenschorle an die Sportler auszuschenken. Bei sonnig-warmen Wetter und knackigen 5kn Wind ist das aber auch eine vollkommen nachvollziehbare Entscheidung.
Der Kurs führt einmal die Warnow hoch und wieder runter, die Wertung erfolgt nach Yardstick und gestartet wird mit Känguru Verfahren. Eine stolze Flotte von sieben 14ft Rennyachten fand sich sodann auf der Warnow ein, um die prestigeträchtigen Blauen Bänder zu ergattern.
Dass die Warnow ein hartes Pflaster ist, zeigte sich schon an der Startlinie. Bei scheinbarer Flaute entbrannte ein Kampf um die besten Positionen, dieser lustige Tumult zog auch die Aufmerksamkeit eines touristischen Motorboots auf sich. Selbstverständlich war der Dreckskutter dann, pünktlich zum Startschuss, mitten auf der Startlinie und wurde freundlichst auf die vorliegende Vorfahrtsituation hingewiesen.
Wer eine Böe bekam, konnte sich vom Feld absetzen. Wer jedoch ein Privatwindloch hatte, musste mehrere Minuten warten, um überhaupt die Startlinie zu passieren. Der Weg zur Luvtonne erforderte viel Konzentration und eine gute Amwind-Technik. Abwechselnd war mal links oder mal rechts mehr Wind, der Kurs durch die Mitte war jedoch immer eine Niete. Am Tresen wurde zwar behauptet, dass man das gut erkennen kann, ich glaube jedoch, dass das absolutes Glücksspiel war.
Zeit für eine Trinkpause war mehrfach drin, da zwischenzeitlich die Luft komplett raus war. Nach ca. 90 min intensiver Segelzeit erreichten die ersten Schiffe die Luvtonne. Zur großen Überraschung gingen bei Slippery Nipple, kurz gefolgt von der Volare, als erstes die Tüten hoch.
Der Downwind wurde zum richtigen Slalomkurs da wir nun die restlichen Teilnehmer der Regatta Stück für Stück einholten. Am schnellsten nach Lee kam man mit einer Person im Trapez und gut angezogenem Foil. Wer seine Spi mit einer Böe füllen konnte, hat mit Doppelsteher ordentlich Meter nach vorne gemacht. Der ganze Vorsprung war jedoch wenig wert, da die Platzierungen an der Engstelle der Warnow beim Böen-Roulette wieder neu ausgewürfelt wurden.
Zu allem Überfluss entschied sich der Hobby-Capitan eines Ausflugsdampfers dazu ein sehr zweifelhaftes Abbiegemanöver zu starten. Sein Wunsch nach rechts abzubiegen, passte jedoch nicht zu seinen Taten sich auf der linken Seite einzuordnen. Als dann das ganze Regattafeld auf der rechten Seite vorbeirollte half auch das ganze Hupen und Brüllen nicht.
Vor der letzten Bahnmarke wartete nochmal ein ordentlicher Rechtsdreher auf uns, wer seinen Spi am längsten fahren konnte machte einige Meter gut. Der Abstand zwischen den Booten schrumpfte ordentlich zusammen und es wurde nochmal spannend.
Die Litzke-Boys auf Goldfinger konnten schlussendlich alle Teilnehmer überholen und sicherten sich das Blaue Band für First Ship Home und den Sieg in der Jollenwertung. Der zweite Platz ging an die Volare, gefolgt vom Flipper, Binky, Slippery Nipple, Fast Forward und Poppet.
Nach dem Zieldurchgang war der Tag zur See noch ganz nicht vorbei. Zum Protest gegen die geplante Warnowbrücke gab es eine Demo mit Rot-Weißem Flatterband im Masttop. Die Zeit wurde aber auch für Schabernack und Badepause genutzt.
Nachdem Grill und Bierwagen die Laune gut angeheizt hatten, ging es beim Nachtlauf um den Hauptpreis… DAS BAND DER BÄNDER….
Startberechtigt waren alle Gewinner einer Kategorie, für die I14s gingen Erik und Johann an den Start. Auf einem SUP musste ein Up and Down im Hafenbecken bezwungen werden, alle Hilfsmittel waren erlaubt. Nach einem engen Rennen ohne Vorfahrtregeln und Motorboot-bedingtem Seegang nahm Johann die Gewinner-Sektdusche in Empfang.
Bis 3 Uhr spielte der DJ all unsere Wünsche, ein wirklich gelungen Event. Wir freuen uns schon sehr auf denselben Spaß im nächsten Jahr, dann auch mit eigener I14 Wertung.