Salzhaff Slide 2022
Es ist Mittwoch Abend, 2Tage liegen schon zwischen mir und dem letzten Start der Regatta. Es tut schon nicht mehr der ganze Körper weh, der Muskelkater wird mich dennoch wohl noch bis mindestens morgen begleiten. War das ein Wochenende! 3 Tage Wochenende macht absolut Sinn, vor allem wenn man es wie wir ausnutzt zum Segeln. Sommer, Sonne, Regatta, ach ja, und endlich mal die richtige Portion an Wind, so kann man die vergangenen Tage in Rerik zusammen fassen.
Ich weiß noch gar nicht so recht, wie es zu dem 3. Platz in der ersten Wettfahrt gekommen ist, waren wir doch letzte Saison meist noch deutlich davon entfernt. Schon am Wittensee stand am Ende für meinen Steuermann Sebastian und meine Krankheitsvertetung Willi ein 4. Platz auf der Liste. Genau wie dieses Wochenende. Vielleicht einfach besser geworden im Winterschlaf, anders kann ich es mir nicht erklären. Jetzt also Hausaufgaben an der Tastatur, aber das ist in Ordnung, viele andere haben sich auch richtig viel Mühe gegeben um dieses Event zu stemmen. Vielen Dank an dieser Stelle. Nun ist es an mir, eventuelle Wackelkandidaten für die nächste Meldung zu überzeugen und allen anderen vielleicht wenigstens ein wenig Freude mit dem Bericht zu bereiten.
14 Teams haben zur Rerik Regatta gemeldet, 12 haben dann tatsächlich auch noch den beschwerlichen Weg in das schöne Mecklenburg auf sich genommen, und ich hoffe niemand wurde enttäuscht. Bescherten uns doch alle 3 Wettfahrttage beste Windbedingungen, so das alle 8!!! angesetzten Wettfahrten auch relativ reibungslos über die Bühne gingen. Samstag bis 14ktn Wind, Sonntag bis 16ktn Wind und der Montag bis 18ktn Wind. Rerik liefert einfach immer, um es mit Pormis Worten auszudrücken. Wo war der eigentlich? Ist es doch auch die Kinderstube seiner Seglerlaufbahn. Viele Details zu den einzelnen Wettfahrten fehlen mir, vielleicht liegt es an unserer Serie 3, 4, 3, 4, 4, 3, 4, 7 die alles wie eines wirken lassen. Nun gut, an die 7 kann ich mich genau erinnern, erzähle davon gerne auf Nachfrage bei der nächsten Regatta. Vielleicht war es aber auch der Konstant hohe Puls, Großsegel auf und dicht, Gennaker auf und ab in Dauerschleife fordern dem Vorschoter doch ganz gut auf den kleinen Kursen mit 3 Runden. Bei den erwähnten 8 Wettfahrten kommt da einiges zusammen. Dabei haben wir es hinbekommen ca 16x zu starten, einige Male war da ein allgemeiner Rückruf. Vor allem Martin und Willi schossen hier 2-3x 5sek vor dem Start in Luv an uns vorbei, obwohl wir uns sicher waren direkt an der Linie zu sein. Die Wettfahrtleitung hat diese oft noch gleich für kleine Kurskorrekturen genutzt. Die Anpassung der Startlinie wurde allerdings meist von den aktiven selbst erledigt, so haben am ersten Start Stefan und Lasse, beim dritten Start Martin und Willi und wir am 2. Tag die Starttonne am Foil hängen gehabt. Wettfahrtleiter Carl schoss darauf hin jedes mal die Vorbereitung ab. Lässt sich da in Sachen Linienlänge wohl ungern hinein reden. Genau wie unseren Versuch am Samstag Abend den Start für den Sonntag aufgrund der Prognose für ein lediglich laues Lüftchen am Sonntag Vormittag um ein paar Stündchen nach hinten zu verschieben. Was folgte waren 2,5h warten auf konstanten Wind am Sonntag Vormittag. Nach der Mittagspause war der versprochene Wind dann jedoch auch da, das beweisen auch zahlreiche Kenterungen. Wir kamen ohne über den Kurs, dafür ein near miss am Leegate, alles den Photos und Videos zu entnehmen. Besonders hervorzuheben ist auch die fast perfekte Serie von Michel und Klaas mit lediglich einem 2. Platz ( als Streicher), aber auch die super Leistung der Neueinsteiger und wieder Aufsteiger die es den beiden in den nächsten Jahren wohl etwas schwerer machen dürften.
Neben der Segelei, sind es auch die geselligen Abende und der unglaubliche Zusammenhalt innerhalb der Klasse Grund genug, öfters mal eine Regatta aufzusuchen. Was ist sonst noch passiert? Viele Gute und weniger Gute Musiker spielten auf verschiedenen Bühnen. Gute Verpflegung nach den Stunden auf dem Wasser und bereitgestellte Kaltgetränke gegen Spende, die es auch überall anders geben sollte. Super Sache! Samstag Abend ein Feuerwerk das begeistern konnte mit neuen Pyroelementen und Sonntag Abend ein unbeschreiblich schöner Sundowner über der Ostsee! Hiervon kann man die Bilder bei Pia beziehen.Wie ist dies alles für 50€ Startgeld zu meistern, Flora? Abgerundet wurde dies durch eine fast schon vergessene Tradition aus vergangenen Tagen: eine nächtliche Partie Kubb aka Wikingerschach am Sonntag Abend am Strand im mageren Lichtschein der Seebrücke. Der Reiz liegt auch hier an der Gesellschaft der Zusammengefundenen und taktischen Manövern wie Schattenwurf etc.. An dieser Stelle möchte ich noch einmal Willi erwähnen, er legte den Grundstein für den Sieg des Team Seebrücke über Schmiedeberg mit den Sagenhaften Würfen zum 5er Turm. Phänomenal, habe ich vorher noch nicht erlebt.
Hier lasse ich noch ein paar Zeilen frei für Geschichten aus dem Zelt- und Wagenlager, die ich evtl. verpasst habe, da ich als nativ Reriker in meinem alten Kinderzimmer untergekommen bin, das seit Jahren nun Gästezimmer genannt wird von Mutti.
Ich hoffe alle sind nach der Siegerehrung auf der Kleinkunstbühne und dem gemeinsamen Pizzaessen der Sammelbestellung gut nach Hause gekommen und schwelgen vielleicht noch in Erinnerungen. Bis bald in Eckernförde zur German Open.
GER 10 – Robert
Fotos: https://www.dropbox.com/sh/08lmasdnwzflgxr/AADTCGz9C7GyXTszazwx7TMya?dl=