Skiff Meeting Rhein-Main 2019
VORWORT oder „Irgendwas ist ja immer!“
…da stand ich nun, leicht erschöpft aber auch glückbeseelt. Die Sonne schien mir ins Gesicht und eine dieser frischen Böen zischte gerade erneut über das Wasser. Mit der linken Hand hielt ich mich an den Wanten fest und der linke Fuß war allzeit bereit zu einem Schritt auf das Rack um das Boot jederzeit aufrecht zu halten. Mein Steuermann kreuzte souverän die Startlinie entlang und wir fieberten mit Anspannung der zweiten Wettfahrt entgegen. Die Erste lief ja doch erstaunlich gut, dafür, dass wir gerade mal 20 Minuten zusammen auf dem Boot saßen bzw. drum herumschwammen und mein Steuermann seit fast fünfzehn Jahren keine Pinne mehr in der Hand gehalten hatte. Super Start, erster an der Luv-Tonne, erster an der Lee-Tonne. Läuft!!!! Beim zweiten Downwind war es dann soweit und wir wurden von zwei Kontrahenten eingesammelt. Aber hey, Dritter…unter den Voraussetzungen! Wie geil ist das denn!
Die heranrauschende Böe hatten wir gerade abgewettert, als uns der Sieger des ersten Rennens entgegenkam. Gell, da guckst du, dachte ich noch so bei mir. Schließlich haben wir ihm – mit seinen Jahrzehnten langen Erfahrungen – den Sieg nicht leicht gemacht. Bis ich ihn dann rufen hörte …diesen, diesen PRIME Minister. „Dritter in der ersten Wettfahrt. Ihr wisst schon, was das bedeutet!“ Verdammt!!! Schlagartig wich mein selbstbewusstes Lächeln und falls wir es jetzt noch nicht kapiert haben sollten, „Der dritte darf Bericht schreiben!“ legte er spitzbübisch lächelnd nach. Da passte es wieder, unser Motto – Irgendwas ist ja immer!!!…
Am 12.-13. Oktober hat das 14., 15. oder mehr Skiff-Meeting Rhein-Main stattgefunden und ich nehme es gleich vorweg, unter hervorragenden Bedingungen. Gutes Bier, leckeres Essen und geniales Wetter! Sonnenschein, über 20 Grad und für den Langener Waldsee 1a Windverhältnisse. Oder sagen wir es mal so, auch nicht schlechter als zum Culix Cup in diesem Frühjahr.
Am Freitagnachmittag kamen bis in die tiefe Nacht die ersten 7 von 8 Booten an. Natürlich gab es zum Empfang für jeden das obligatorische Goldener Engel-Bier und Chili con/sin Carne satt, welches Dank Gefahrenhinweis von Georg – feuerspeienden Drachen – auch nicht allzu scharf wurde.
Am Samstagmorgen wurde vor dem Boot aufbauen erstmal lecker und ausreichend gefrühstückt. Peter & Peter trudelten noch ein, sodass wir komplett waren und einem schönem Renntag nichts mehr im Wege stand.
Pünktlich um 14:00 wurde von unserem Wettfahrtleiter Markus, den Zweiten, die erste Wettfahrt bei guten 3-4 Beaufort und dezenten Drehern gestartet. Wie im Vorwort erwähnt segelte diese, Oli zusammen mit seiner Ausleihe Jan Martin vor Dennis und Lasse nach Hause. Apropos Ausleihe, einige Boote waren da echt bunt gewürfelt. Denninger George hatte sich Philipp aus Berlin ans Steuer geholt, Moritz bekam Florian aus Heidelberg mit aufs Boot und dann waren da noch die beiden Denninger Töchter Miriam zusammen mit Rebekka. Ja, und ich. Ich hatte das Erlebnis Erik als Ersatzsteuermann für Oli zu bekommen (was mir, sorry Oli, einen Riesenspaß gemacht hat). Oli wiederum musste mit in die Regatta-Orga einsteigen und saß mit juckenden Fingern auf dem Mobo verdammt.
Zur zweiten Wettfahrt wurde noch die Rundenzahl auf drei erhöht, um länger Spaß zu haben. Dies änderte aber auch nichts großartig am Ergebnis für die ersten Zwei, außer Peter & Peter wurden auch langsam warm. Während für den Rest einfach mehr Strecke blieb, um sich mit den Böen, Drehern und Boot rumzuschlagen. Nach vier recht sportlichen Wettfahrten wurde die fünfte mangels Wind abgeschossen und wir konnte alle zum gemütlichen Teil der Veranstaltung übergehen. Abends gab es super Hamburger (auch Vegan) mit Wedges und natürlich wurde die Bar für die anstehende Thekenwertung eröffnet, ABER …da geht mehr!!!
Sonntagmorgen starteten wir mit dem fast schon legendären WSV Langen Frühstück. Eva, vielen Dank für das saugute Rührei und vielleicht verspürst Du ja doch mal den Drang, Oli und mich auf Regatten zu supporten? Gegen Mittag segelten wir noch zwei entspannte Wettfahrten bei etwas gemäßigteren Winden. Die waren aber für alle genau richtig, nach dem dann doch etwas anstrengenden Samstag, oder wie Jan Martin abends zu mir sagte: „Roman, warum läufst Du denn so hölzern?“
Einzig Moritz konnte den Sonntag noch für sich nutzen, um sich einen Platz nach vorne zu katapultieren, ansonsten blieb die Liste unverändert. Sprich, Sieger wurde Oli und Jan Martin vor Dennis und Lasse, den dritten Platz sicherten sich die Göttinger Jungs (ich will ja nicht immer Peter & Peter sagen, aber wie heißen die eigentlich?) 😉
Ach ja, die Thekenwertung ging souverän und unangefochten ans Rooschtboot und Jungs, nächstes Jahr gibt es locker 7-8 Regatten, die ihr für eure weitere Performance voll nutzen könnt.
Erik, ich hoffe Du hattest genauso viel Spaß wie ich und vielleicht fängt es ja auch bei dir wieder an in den Fingern zu jucken.
Birte und Sebastian, schade dass ihr absagen musstet und hoffentlich können wir Euch – wie auch alle anderen die nicht dabei sein konnten – nächstes Jahr am Waldsee begrüßen.
Nochmal ein großes Dankeschön an den WSVL, besonders an Markus, Eva und Lynn, aber auch alle anderen, die hier nicht namentlich erwähnt wurden.
Ergebnisse Skiff Meeting Rhein-Main 2019