Grandslam 2025
Es war wieder eine Freude! Für Berlin erstaunlich windarm, aber sonnenreich. Wenn es nachts bei sternklarer Nacht nicht gefroren hätte, wäre das alljährliche Highlight beim Deutsch-Britischen Yachtclub (beinahe) als tropisch durchgegangen.
Das war auch besser so, denn für viele war es die erste Regatta nach der Gardasee-WM. In Erinnerung an bessere Zeiten schwelgend, in denen 1mm Neo, glassklares Wasser und konstante 4-6 Windstärken als Normalzustand angesehen wurden, zwängten wir uns also am Samstag in den Winterneo und trieben bei 1-2 Knoten Wind mit der Hoffnung aus dem Hafen, möglichst bald wieder reingeschleppt zu werden.
Nach dem am Freitag guter Wind war, hatte die Wettervorhersage nämlich für Samstag und Sonntag eine klare Indikation: Flaute. Sämtliche Vorhersagen hatten aber nicht mit der Persistenz des Wettfahrtleiters gerechnet. Als nach eineinhalb Stunden herumtreiben selbst er beinahe die Faxen dicke hatte, zeichnete sich am Horizont ein leichtes Kräuseln ab. Schwupps wurde die Bahn ausgelegt und dann ging es auch schon los.
Im ersten Rennen ging es über links. Ein 45 Grad Dreher auf der Startkreuz überraschte die Hälfte der Flotte auf der rechten Seite. Die andere Hälfte hat sich gefreut und fuhr daraufhin im Straßenbahnmodus die Regattabahn auf- und ab. Nicht nur der Manövermangel, sondern auch das Ergebnis war langweilig: Eike und Olli auf Platz 1.
Umso spannender wurde es in der zweiten Wettfahrt. Nachdem die Bahn der Windrichtung zumindest ein wenig angepasst wurde, waren es völlig überraschend das Newcomer-Team aus Rostock, Jacob und Paula, die das Rennen für sich entschieden. Anfängerglück…
… dachten wir, bis sie auch das dritte Rennen gewonnen haben! Spezielle Glückwünsche fürs Dritte Rennen gehen an Team Moritz und Basti, die es, nach vergeblichen Versuchen in den ersten beiden Wettfahren, im dritten Lauf dann doch geschafft haben das letzte Gate auf Anhieb zu nehmen. Der Wind hielt über alle drei Wettfahrten wacker durch, ließ aber beim Rücksegeln in den Hafen doch spürbar nach.
Umso besser, dass wir an Land von fleißigen Helfern mit Glühwein, Waffeln und (neu!) Popcorn versorgt wurden. So macht das Bootabbauen schon fast wieder Spaß! Nach einer heißen Dusche, zwei Tellern Pasta und ein-zwei Bier ging es dann zur Bootstaufe von Pilski und Inga. Herzlichen Glückwunsch zu eurem neuen Boot, Rip or Flip!
Nachdem wir alle erschreckt festgestellt hatten, dass es erst 18:30 war, obwohl es sich wie 22:00 Uhr angefühlt hatte, kam der Abend nach alter Berliner Manier doch noch in Schwung. Die langweiligen Leute (ich) machten es sich vor dem Kamin im Clubhaus gemütlich, die hippe Gruppe (fast alle anderen) ließ es sich im „Party-Bunker“ gut ergehen. Köstliche Drinks, feine Musik und eine Licht- & Nebelshow ließen die Zeit vorbefliegen. Man munkelt, dass einige Regattateilnehmer sogar ein Getränk zu viel zu sich genommen haben, was ich persönlich klar ins Reich der Märchen verorte.
Nach erholsamem Schlaf im gut belüfteten Jugendraum bei -2 Grad Außentemperatur (Achtung – nicht am Boden festfrieren), ging es am Sonntag bald bei strahlendem Sonnenschein aufs Wasser. Obwohl die Wettfahrtleitung uns motivierte früh auszulaufen, wollte der Wind einfach nicht kommen.
Nach 30min treiben bei Flaute, schien Rasmus dann doch erbarmen zu haben: in der ersten Kreuz der vierten Wettfahrt ging es – um die Spannung im Zaum zu halten – wieder über Links. Die zweite Kreuz war dann doch für eine Überraschung gut und es ging tatsächlich das erste Mal über Rechts! Das sorgte dafür, dass beide Pulks wieder gut durchgemischt wurden und ein paar Interessante Situationen entstanden. Moritz und Basti haben auch dieses Mal das Gate wieder gefunden (super!). Gewonnen haben Eike und Olli (Gähn!).
Nachdem die Starrköpfigkeit des Wettfahrtleiters uns am Samstag segelbare Bedingungen gebracht hatte, führte ebendiese am Sonntag nicht zum gewünschten Erfolg. Nach mehreren Versuchen wurde die Flotte ohne fünfte Wettfahrt in den Hafen geschickt.
Glückwunsch gehen an Eike und Olli für den Sieg. In Erinnerung bleibt wieder ein schöner Saisonabschluss! Eine ganz besondere Freude waren die vielen neuen Gesichter bei dieser Regatta: Herzlich Willkommen bei den 14s Paula, Jakob, Emma, Jan, Erik, Marisa und Moritz! Wir freuen uns, dass ihr am Start wart, und hoffen euch in der nächsten Saison bei vielen Regatten zu sehen. Ein Dank geht an das Berliner Team, allen voran Philip, für die wieder großartige Orga und ein mega Event. Das kann nur noch von der Deutschen nächstes Jahr beim DBYC getoppt werden!
Moritz (GER 25)